Installateure müssen sich jetzt und in Zukunft zunehmend mit hybriden Gebäuden und kreisförmiger Bauweise befassen. Die Anlagen müssen daran angepasst werden, was eine andere Denk- und Arbeitsweise erfordert. Die Wiederverwendung von Teilen erweist sich als große Aufgabe. Wie werden wir diese Aufgabe angehen?
Zirkuläres Arbeiten ist im Bauwesen üblicher als im Anlagenbau. Materialien werden aus einem Gebäude entnommen, gereinigt und ersetzt. Auch Teile von Luft- und Heizungsanlagen können wiederverwendet werden. Der Wille ist da, so viele Materialien wie möglich zu recyceln. Dazu möchte man möglichst viele Anlagenteile zu einer Drehscheibe bringen, um sie dort gründlich aufzuarbeiten und gegebenenfalls Teile zu erneuern. Sie können dann wiederverwendet werden, um eine Anlage mit dem Aussehen und der Ausstrahlung zu bauen, an die Kunden und Architekten gewöhnt sind. In der Praxis erweist sich dies als recht schwierig.
Die Bestimmung der Gewährleistungsfrist für eine Anlage, die mit wiederverwendeten Anlagenteilen ausgestattet ist, ist nach wie vor schwierig. In dieser Hinsicht befinden wir uns in einer Übergangsphase. Was wir bei unseren Entscheidungen berücksichtigen müssen, ist: Die Wiederverwendung ist besser für die Umwelt und sie ist billiger. Manchmal muss man dann in Kauf nehmen, dass die Garantiezeit für bestimmte Anlagenteile dadurch kürzer wird. Die Frage ist, wie schnell diese Entwicklung in der Installationstechnik voranschreiten wird, aber der Bedarf ist da.
Auch die hybride Bauweise erfordert einen hohen Koordinationsaufwand. In Amsterdam wurde Mitte Januar das neue Gebäude für DPG Media fertiggestellt. Es ist der größte hybride Holzbaukomplex in Europa. Vor allem an der Fassade ist viel Ingenieur- und Konstruktionsleistung gefragt. Der Bauherr muss aktiv mitdenken, denn beim Holzbau gibt es zum Beispiel weniger konstruktive Möglichkeiten. Vorgefertigte Installationsmodule sind an den Holzbau angepasst, so dass die Arbeit schnell und mit weniger Transport- und Ausfallkosten erledigt werden kann. Man entwirft eine Anlage, die wie ein Mantel zur Konstruktion passt. Das funktioniert anders, als wenn man in einem Betonbau viel Platz über einer Decke hat. Generell wird unsere Arbeit durch Wiederverwendung und Vorfertigung immer effizienter und nachhaltiger.